Kulturlandschaft Hörre ( Schieferabbau)
Chronik:
- Abbau ( Tagebau) ab dem 17. Jahrhundert, wahrscheinlich aber schon weit vorher,
(Ersterwähnung Raumländer Kirche 1059)
- Grundfläche Stollengelände ca. 50.000 m²,
Stollengesamtlänge der 5 Abbausohlen = 6 km
- Abbauvolumen ca. 1.000.000 m³, Tagebau und Stollenbetrieb
- Älteste noch erhaltene Konzession von 1717 durch Graf Casimir zu Berleburg an
Tillmann Leyendecker (Leye-Haus) und Hans Görg Büschel (Kurts-Haus),
Bergmann aus Sachsen.
Zum Hauptabnehmer wird der Graf selbst; Schloss, Schlossmauer, Friedhof,
Gutshöfe Röspe, Casimirtal und Homrighausen. Verwendung als Fundamentsteine,
Mauersteine, Treppenstufen.
Bis 1858
Die Konzession bleibt in Raumländer Hand (Bauern). Sie gründen eine
Schiefergewerkschaft, dann erfolgt der Verkauf an den Siegener Justizrat Viebahn
und Genossen.
1860
„Erlass Königliches Bauamt“ - keine Strohdächer mehr. Der Verkauf von Schiefer zieht
mehr und mehr an. Schieferplatten werden ab jetzt auch in dünne Scheiben gespalten und
zu Dach- und Wandschiefer verarbeitet. Der erste Stollenvortrieb wird unternommen
1861
Verkauf an Fa. Atzrodt + Co, Köln. Beginn des industriellen Abbaus (Dach-/Wandschiefer),
nur noch Schablonenschiefer.
1862
„Goldmedaille“ bei der Weltausstellung in London (als einziger dt. Schiefer), leichte
Spaltbarkeit, schöne grau-blaue Farbe. Bei weiteren Weltausstellungen 1873 in Wien und
1875 Köln erhält der Raumländer Schiefer ebenfalls jeweils 1. Preise.
1863
Verkauf des Grubengeländes an Fa. Werner Kreuser, Hannover.
1877
Großer Erdrutsch im Schiefertagebau am 22.02., endgültiger Abbau nur noch im
Stollenbetrieb.
1890
Die Eisenbahn kommt nach Raumland. Bis dahin erfolgt der Abtransport nur mit Ochsen-
und Pferdefuhrwagen.
1903
Verkauf an Ohl, Treude + Metz, Laasphe
1917
Verkauf an Gustav Uellendahl, Wuppertal
1917
Anschaffung einer Lokomobile, die einen Luftkompressor antreibt. Abbau mit Luftbohrer-
und Lufthammer, bis dato Abbau nur mit Hammer, Meißel und Brechstange.
1923
Umstellung auf Strom. Weltwirtschaftskrise. Es kommt zur Zwangsversteigerung.
Neugründung der Firma „Hörre Raumländer Schiefergruben“ Gebr. Uellendahl KG.
1934
Ende des Schieferabbaus.
ab 1942
Versuch in den Stollen Rüstungsgüter herzustellen
1969
Verkauf Firma Uellendahl an Vermögensamt der Bundesrepublik Deutschland. Nutzung
als Lager für Katastrophenfälle - jedoch nie genehmigt.
Seit 1989
Naturschutzgebiet
© SchieferschaubergwerkRaumland